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MTV-Erste reißt sich nach Schlappe zusammen

Von: M. Stickel

Tolle Reaktion der Mannschaft nach Niederlage gegen Göttingen

Hochkonzentriert: Ali Walaa El-Din holte am Wochenende fünf von sechs möglichen Punkten.

Tischtennis-Oberligist MTV Jever bleibt in der noch jungen Saison konstant unkonstant. Zwar holten die Mannschaft um Kapitän Florian Laskowski nur zwei der angestrebten vier Zähler, nach dem bitteren 6:9 gegen Torpedo Göttingen zeigte sie aber die einzig richtige Reaktion und riss sich beim 9:4 über den VfL Westercelle energisch und konzentriert zusammen. Im Duell mit Torpedo Göttingen gab es beim 6:9 ein böses Erwachen für die Friesländer, die zuversichtlich in die Partie mit dem Tabellensechsten gingen, der hervorragenden Leistung dreier Torpedo-Spieler aber auch als Mannschaft nicht genug entgegenzusetzen hatten. Zwar hatten Andrey Milovanov/Ali Walaa El-Din zunächst keine Probleme mit Ahmet Kösterelioglu/Nils Hollung, die anderenbeiden Eingangsdoppel gingen aber verloren. Fabian Pfaffe/Florian Laskowski waren nach ausgezeichnetem ersten Satz gegen die Defensiv-Kombi Jan Holzendorf/Folker Roland nicht sicher und geduldig genug und zogen in den meist sehr langen Ballwechseln zu oft den Kürzeren. Noch spannender machten es Patrick Kohlrautz/Janek Hinrichs, die das noch unbesiegte Duo Oleksii Rybka/Julian Koch in den Entscheidungssatz zwangen, um dort trotz starker Leistung letztlich unglücklich mit 9:11 zu verlieren. Das erste echte „Break“ gelang den Gästen gleich im ersten Einzel, in dem Andrey Milovanov bei seinem Heimdebüt gegen den mit einem „Anti“ agierenden Holzendorf nie zu seinem Spiel fand und auf die unorthodoxen Abwehrbälle des Göttinger Kapitäns zu viele Fehler produzierte – ein überraschendes 1:3 war die Folge. Immerhin gelang es dem 21-jährigen Weißrussen im zweiten Durchgang gegen Kösterelioglu, sich mit einem souveränen 3:0 ein wenig zu rehabilitieren. Auch Ali Walaa El-Din hatte gegen den Torpedo-Türken mit 3:0 die Oberhand behalten, doch auch Jevers Zweier fand in vier Sätzen kein effektives Rezept gegen Holzendorfs Defensivvarianten. Auch im mittleren Paarkreuz spielten die MTV-Akteure im Gleichschritt. Gegen Nils Hollung, letzte Saison noch in der Landesliga-Reserve der Göttinger, gelangen Fabian Pfaffe und Florian Laskowski jeweils ein wichtiger Sieg, den vor allem Laskowski in fünf umkämpften Sätzen hart erarbeiten musste. Der ukrainische Neuzugang Oleksii Rybka indes war an diesem Spieltag für beide MTVer eine Nummer zu groß und gab nach dem verlorenen ersten Durchgang in einem hochklassigen Spiel gegen Pfaffe keinen Satz mehr ab. Dabei deutete der als Geheimtipp gehandelte Gästevierer sein enormes Potential an und hat im Jahr 2016 von 16 Einzeln 15 gewonnen. Im hinteren Paarkreuz kam es zum Aufeinandertreffen von Patrick Kohlrautz und Julian Koch, die beide mit hervorragenden Einzelbilanzen in ihr Duell gingen. Nach etlichen knappen Siegen in den vergangenen Partien zog Jevers Dauerbrenner in seinem sechsten Fünfsatzmatch erstmals den Kürzeren gegen den offensivstarken Koch, der auch von Janek Hinrichs nicht bezwungen werden konnte. Kohlrautz hatte dafür Abwehrmann Roland im ersten Durchgang knapp in Schach halten können und siegte in einem klug geführten Spiel nach 1:2-Satzrückstand am Ende doch noch – natürlich im Fünften! Janek Hinrichs musste sich dem routinierten Spiel des regelmäßig eingesetzten Ersatzmannes der Gäste aber trotz großer Gegenwehr nach vier Sätzen geschlagen geben und den umjubelten Siegpunkt der Torpedos zulassen. Der VfL Westercelle präsentierte sich am Sonntag als selbstbewusster und siegeshungriger Gegner. Die VfLer hatten am Vortag dem deutlich stärker eingeschätzten SC Marklohe eine grandiose 9:3-Reise verpasst und wollte die Euphorie auch in Jever mit an die Tische nehmen. Fast schon standardmäßig resultierte aus den Eingangsdoppeln ein 1:2-Rückstand des MTV, der abermals nur durch Andrey Milovanov/Ali Walaa El-Din punkten konnte. Doch im Gegensatz zur Partie gegen Göttingen nahm Jever in den Einzelpartien das Heft in die Hand: Milovanov ließ dem jungen Schweden Jonas Berglund beim 3:0 keine Chance, Ali Walaa El-Din hielt den sicheren Lukas Brinkop nach fünf umkämpften Sätzen in Schach. Auch Fabian Pfaffe und Florian Laskowski bewiesen in ihren Matches den längeren Atem. Pfaffe setzte sich gegen den mit nur einer Einzelniederlage angereisten Andres Oetken in fünf Sätzen durch, Laskowski revanchierte sich gegen den Ex-Lunestedter Christoph Bruns für seine bittere Niederlage im April ebenfalls mit einem Sieg im Entscheidungssatz. Völlig ungefährdet und in drei klaren Sätzen machte derweil Patrick Kohlrautz mit seinem Widersacher Laurids Wetzel kurzen Prozess und stellte auf 6:2, erst Ergänzungsspieler Florian Pfaffe musste nach starkem Auftakt gegen Jannik Weber nach vier Sätzen doch noch eine Niederlage quittieren. Im zweiten Durchgang musste dann Milovanov gegen den guten Brinkop erneut seiner längeren Verletzungspause Tribut zollen und unterlag in einem Marathonmatch denkbar knapp. Nach Punkten lag Jevers Spitzenmann letztlich sogar knapp vorne, Brinkop aber entschied die wichtigen Ballwechsel für sich und gewann drei der fünf Sätze in der Verlängerung. In Topform stellte Ali Walaa El-Din aber direkt den alten Vorsprung wieder her, Gegner Berglund kam in drei Durchgängen nie in die Nähe eines Satzgewinns. Die am Sonntag überragende MTV-Mitte machte schließlich den Deckel drauf: Fabian Pfaffe setzte sich mit konsequentem Angriffstischtennis gegen Bruns durch und hat bei nunmehr 6:6 Siegen sein kleines Zwischentief augenscheinlich überwunden. Florian Laskowski spielte gegen Oetken klug und überlegt und machte mit einem glatten 3:0 den Gesamtsieg perfekt.