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Erste: Die Mitte machts

Von: M. Stickel

Pflichtsiege gegen Marklohe und Eschershausen - Milovanov schlägt Wandachowicz

Drei Einzel, drei Siege: Fabian Pfaffe ist seit Wochen in Topform

Keine Geschenke gab es für den SC Marklohe und MTSV Eschershausen am ersten Adventswochenende in Jever zu holen. Mit zwei sicheren Siegen schickten die Spieler um Björn Lessenich die Kellerkinder der Tischtennis-Oberliga zurück nach Hause, können aber ihrerseits wieder mit einem Platz im oberen Tabellendrittel liebäugeln. Siegbringend war am Doppelspieltag vor allem die überzeugende Mitte mit Fabian Pfaffe und Florian Laskowski, die für keinen Gegner zu bezwingen war. Insbesondere Pfaffe musste beim 9:4-Erfolg gegen Marklohe allerdings Schwerstarbeit verrichten. Gegen den kampfstarken André Kamischke kassierte der MTV-Student nach einer 2:0-Führung noch den Satzausgleich, machte dann aber im Fünften kurzen Prozess. Auch gegen den Ex-Oldenburger Jan Mudroncek musste Pfaffe über die volle Distanz gehen, spielte im Entscheidungssatz dann aber erneut seine ganze Erfahrung aus. Noch schneller war Florian Laskowski fertig – zwar haderte er wiederholt mit eigenen unglücklichen Aktionen, spielte aber insgesamt zu variabel und gut, um bei seinen Viersatzsiegen gegen Kamischke und Mudroncek in Gefahr zu geraten. Allerdings mussten Laskowski und Pfaffe zu Spielbeginn im Doppel Pleiten hinnehmen. Nachdem Andrey Milovanov/Ali Walaa El-Din mit Jan Mudroncek/Dennis Lau keine Probleme hatten, zog Fabian mit Bruder Florian Pfaffe den Kürzeren gegen die beiden Ex-MTVer Niko Marek/Marco Tuve. Laskowski musste sich mit Lessenich den guten Kamischke/Sebastian Tinzmann beugen. Die Markloher Führung hatte jedoch nur kurz Bestand – zu den Punkten durch die MTV-Mitte kamen kampflose Zähler gegen den hüftlädierten Tuve, der vorweihnachtlich abschenkte. Milovanov und auch Walaa El-Din setzten sich außerdem gegen Marek durch, der nur gegen Jevers Ägypter auf Augenhöhe agierte und vor allem mit seiner Paraderückhand immer wieder durchkam. Mit einer Energieleistung fuhr Walaa El-Din aber im Finalsatz entscheidend hoch und holte den letzten Satz sicher. Leer ging somit letztlich nur das hintere Paarkreuz aus, in dem Björn Lessenich dem unbequemen Lau nach 2:1-Führung noch gratulieren musste. Ergänzungsspieler Florian Pfaffe, der den beruflich verhinderten Patrick Kohlrautz vertrat, zollte gegen den clever agierenden Tinzmann insbesondere auch der eigenen Nervosität Tribut und verpasste einen Satzgewinn knapp – angesichts eines sehr überzeugenden 9:4-Sieges war das sehr wohl zu verkraften. Auch Sonntagsgegner Eschershausen hatte am Samstag ein 9:4 (in Oldenburg) erzielt und beim ersten Saisonsieg überhaupt fleißig Selbstvertrauen getankt, im sonnendurchfluteten Jeveraner „Lichtspielhaus“ waren die MTSVer beim glatten 9:2-Heimsieg dann aber überwiegend für den Schatten zuständig. Milovanov/Walaa El-Din bestritten auch ihr achtes Doppel der Saison siegreich, außerdem lieferten Laskowski/Lessenich eine souveräne Vorstellung – so klar, wie beide Partien gewonnen wurden, unterlagen derweil Pfaffe/Stickel gegen das Eschershäuser Polen-Duo Wandachowicz/Kibala. Jacek Wandachowicz, einst Publikumsliebling beim MTV und mit warmem Applaus begrüßt, holte dann den einzigen Einzelsieg der unterlegenen Gäste, die zudem nach einer Suspendierung auf zwei Stammkräfte verzichteten. In einem von zahlreichen Mätzchen geprägten Spiel bäumte sich Ali Walaa El-Din nach 0:2 nochmals energisch auf, kassierte letztlich aber zu viele direkte Rückhandpunkte seines polnischen Gegners und erkannte dessen starke Leistung anschließend fair an. „Er war der bessere Spieler“, so der Nordafrikaner, der sich in seinem zweiten Einzel umgehend rehabilitierte. Gewohnt lautstark bejubelte er jeden Punkt gegen Pawel Kibala und machte mit seinem 3:0 den Deckel auf den deutlichen Sieg. Ganz stark präsentierte sich zuvor auch Andrey Milovanov, der zunächst Kibala nach Belieben beherrscht hatte, um dann gegen „Wanda“ nach einem sehr schnellen 0:2 bärenstark ins Spiel zurückzufinden. Mit vielen zwingenden Offensivaktionen am Tisch und aus der Halbdistanz riss der Weißrusse die Partie an sich und siegte letztlich gleichermaßen spektakulär wie hochverdient. Im mittleren Paarkreuz, in dem die Gäste bei Schwarz-Weiß Oldenburg noch die Weichen auf Sieg gestellt hatten, verpassten Fabian Pfaffe und Florian Laskowski den Ambitionen ihrer Gegner einen Dämpfer: Zwar wehrten sich Julian Heise und Sören Schway nach Kräften, mehr als jeweils einen Satz gestand ihnen die seit Wochen starke MTV-Mitte aber nicht zu. Dass es nach nur zweieinhalb Stunden zum Sieg langte, lag dann natürlich auch an Björn Lessenich, der den unorthodox spielenden Kurznoppenakteur Michael Podwonek niederrang, und Ersatzmann Malte Stickel, der etwas überraschend den MTSV-Kapitän André Alshut ausschaltete. Vor der letzten Partie am 11. Dezember bei Hannover 96 weisen die Friesländer damit 12:6 Punkte auf und dürfen am nächsten Wochenende von Platz vier aus beobachten, wie sich die Kontrahenten gegenseitig die Punkte wegnehmen.