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MTV-Zweite greift Strohhalm

Von: Malte Stickel

Nur zwei Punkte aus drei Spielen – Personelle Kontinuität Fehlanzeige

Die Regionalliga-Reserve des MTV Jever bewies beim Marathonwochenende mit drei Pflichtspielen zwar langen Atem, nach zwei Remis und einer Pleite wird die Luft in der Landesliga aber langsam dünn für Björn Lessenich und Co. Nicht zuletzt dank des Wahlschweizers verloren die MTVer allerdings auch nur eine der drei letzten Hinrundenpartien und greifen mit aktuell vier Punkten weiter zum rettenden Strohhalm: Vom rettenden siebten Rang ist der derzeitige Tabellenvorletzte nur einen Zähler entfernt. Das junge MTV-Sextett schien sich der prekären Lage durchaus bewusst und startete gegen Ligaschlusslicht Osnabrücker SC hoch konzentriert. Nach Doppelerfolgen durch Björn Lessenich/Hans-Jürgen Steinau und Kristof Sek/Christian Mesler  konnten sich die Hausherren aber nie entscheidend absetzen und präsentierten sich zuweilen stark verunsichert. Während Lessenich und der starke Sek im Spitzenpaarkreuz gegen Ulrich Kersenfischer und Thomas Levien drei Siege einfuhren, musste mittig Christian Mesler abermals seinem „negativen Lauf“ Tribut zollen. Trotz zahlreicher guter Bälle fehlte wie zuletzt so oft am Schluss das nötige Selbstbewusstsein – er unterlag sowohl Markus Frankenberg als auch Dirk Moldenhauer, denen der überragende Alexander Janssen jeweils klar die Grenzen aufgezeigt hatte. Im hinteren Paarkreuz boten die Osnabrücker mit Oliver Aprile und Marian von Oy zwei Ersatzspieler auf, die allerdings einen starken Eindruck hinterließen und den MTVern nur einen Sieg durch Timo Volkert zugestanden. Jevers Ersatzmann Hans-Jürgen Steinau, der den erkrankten Florian Pfaffe ersetzte, ging leer aus. Im nötig gewordenen Schlussdoppel gingen Sek/Mesler dann chancenlos gegen Kersenfischer/von Oy unter. Zwar halten die Marienstädter den OSC damit knapp auf Distanz, die Osnabrücker haben aber zur Rückserie zwei Hochkaräter verpflichtet und dürften somit noch etliche Punkte sammeln. Deren zwei verpasste die MTV-Zweite dann gegen Lutten. Der ambitionierte Aufsteiger war dabei aber keineswegs so dominant, wie es sich die Gäste vorgestellt haben dürften. Zwar gingen beide Punkte letztlich an die Vechtaer, allerdings brachte in sieben von zehn Einzeln erst der finale fünfte Satz die Entscheidung – symptomatisch, dass diese meist zugunsten der Gäste fiel. Immerhin zeigten sich die MTVer auf Augenhöhe und punkteten in starker Manier durch Björn Lessenich (3:2 gegen Tim Ackermann), Kristof Sek (3:2 gegen Marvin Schlicker) sowie Cedric Meißner (3:2 über Sebastian Kerssen). Meißner, der am Freitag noch beruflich bedingt aussetzte, war wieder in die erste Sechs gerutscht und punktete auch zu Beginn an der Seite von Christian Mesler beim glatten 3:0 gegen Alexander Dubs/Sebastian Kerssen. 

Problematisch bleibt indes die personelle Situation. Gegen den Ligafünften aus Warsingsfehn fehlte abermals der erkrankte Florian Pfaffe, zudem trat Timo Volkert aus privaten Gründen die Auswärtsfahrt nicht an. Cedric Meißner sowie Thorsten Hinrichs ersetzten das Duo – und das nicht schlecht! Hinrichs, eigentlich „nur“ Mannschaftsführer der Zweiten, legte an der Seite von Topmann Björn Lessenich das eingespielte SVW-Doppel Andy Heselmeyer/Burkhard Schulz in vier Sätzen, Cedric Meißner bezwang mit Alexander Janssen die Kombination Lenard Budde/Frank Wollenhaupt. Oben legte abermals Kristof Sek nach: Sowohl gegen den jungen Noppenspieler Toby Schüler als auch Andy Heselmeyer triumphierte der 15-Jährige knapp im Entscheidungssatz und krönte sich mit imposanten 14:3 Siegen zum besten Spieler der Landesliga. Zwar ging Lessenich gegen beide Gegner leer aus, dafür platzte im letzten Hinrundenspiel bei Christian Mesler endlich der Knoten: Nach einer frustrierenden Serie mit zahllosen unglücklichen Schlappen besiegte er zunächst den jungen Lenard Budde und hielt sein Team im Spiel, ehe sich die Gastgeber mit vier Siegen am Stück ein wenig absetzten. Der MTV aber antwortete – erneut Sek, der nie aufgebende Alexander Janssen (gegen Lenard Budde) sowie eben Christian Mesler mit einem taktisch klugen Fünfsatzsieg gegen Abwehrmann Frank Wollenhaupt brachten die Marienstädter zurück ins Spiel. Zwar mussten Thorsten Hinrichs und Cedric Meißner dann ihren Gegnern Burkhard Schulz und stephan Huismann gratulieren und das 7:8 zulassen, im Abschlussdoppel aber bestätigten Sek und Mesler ihre bestechende Tagesform. Nach einem schnellen 0:2-Satzrückstand bäumte sich die junge Angriffskombination auf und belohnte sich und ihr Team tatsächlich noch mit einem Sieg in der Verlängerung! Gerade dieser Punktgewinn könnte noch Gold wert sein – und das in doppelter Hinsicht: Zunächst halten die MTVer somit Kontakt zu den Nichtabstiegsrängen, noch wichtiger aber scheint die Erkenntnis, dass das junge Team sogar trotz fehlender Stammkräfte nach wie vor konkurrenzfähig ist.