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TT: Wehrhafter MTV Jever mit guter Leistung

Von: M. Stickel

Optimismus trotz 5:9 gegen Schwarzenbek – Laskowski fehlt verletzt

Tischtennis-Regionalligist MTV Jever ist nicht ganz unerwartet mit einer Niederlage in die Rückrunde gestartet. Gegen den Hinrunden-Zweiten verkauften sich die Friesländer aber teuer und leisteten dem großen Favoriten vor gut 30 Zuschauern erbitterten Widerstand. Beim 5:9 verpasste das MTV-Sextett, das wie befürchtet auf den am Sprunggelenk verletzten Florian Laskowski verzichten musste, zwar eine Sensation in Form eines Punktgewinns, zeigte dafür aber große Moral. Die im Vergleich zum 1:9 im Hinspiel klare Resultatsverbesserung– der personellen Misere zum Trotz – könnte den dringend benötigten Schub bringen, um in den kommenden Abstiegs-Endspielen erfolgreich zu sein. Einen großen Beitrag leisteten dazu Kiryl Barabanov und Juan Carlos Luperdi. In Abwesenheit von Barabanovs Stammpartner Laskowski ging der Weißrusse nun mit Abwehrkünstler Luperdi als Spitzendoppel in die Begegnung – mit durchschlagendem Erfolg. Gegen Moritz Spreckelsen/Hendrik Weber ließen die beiden Jeveraner ihre Gegner nur im zweiten Durchgang überhaupt in die Nähe eines Satzgewinns kommen und siegten letztlich deutlich. Auch Marek Janssen/Fynn Lohre spielten frei und mutig gegen Frederik Spreckelsen/Sören Wegner auf, vergaben jedoch ihre Chancen auf den Gewinn des ersten Satzes und brachen dann etwas ein. Auch Fabian Pfaffe/Björn Lessenich waren im ersten Durchgang am stärksten, konnten nach dem 11:7-Satzgewinn das spielerisch gute Niveau aber nicht halten und unterlagen schließlich gegen Jan Eike Wegner/Fabian Timmermann. In den Einzel zeigte vor allem Barabanov, vor Spielbeginn von Gästekapitän Sören Wegner noch als bester Regionalligaspieler gewürdigt, dass dies nicht zuviel des Lobes war. Wegner selbst stand gegen den hochmotivierten Weißrussen auf verlorenem Posten und unterlag ebenso mit 1:3 wie Frederik Spreckelsen. Nachdem Barabanov im Hinspiel noch beiden TSVern unterlegen war, konnte er nun also erfolgreich Revanche üben und zeigte insbesondere gegen Spreckelsen im Duell der Topleute einen spektakulären Mix aus fulminanten Angriffsschlägen und nahezu fehlerfreier Ballonabwehr. Jevers Nummer zwei überzeugte ebenfalls. Zwar konnte er gegen Spreckelsen nur einen von vier Sätzen für sich entscheiden, in seiner zweiten Partie gegen Sören Wegner drehte er aber mächtig auf. Wegner, seit Jahren eine feste Größe in der Regionalliga und nach 13:1 Siegen in der Hinrunde mit fast 150 (!) TTR-Punkten mehr auf der Habenseite als Jevers Peruaner, spielte locker auf und sicherte sich die beiden ersten Sätze überdeutlich. „Nach den ersten zwei Sätzen dachte ich, dass ich wie in der Hinrunde gar keine Chance habe“, so Luperdi zum Spielverlauf. „Marek hat mir dann einfach gesagt, dass ich mehr machen solle“ – und dass der seit kurzem 22-jährige Abwehrspezialist auch sehr aggressiv angreifen kann, ist nicht nur Insidern der Szene bekannt. „Viel mehr angreifen, tiefer spielen, Position und Spin variieren – und laufen, laufen, laufen“, beschreibt Luperdi sein „Erfolgsrezept“ gegen einen Gegner, der zunehmend verunsichert wirkte und am Schluss nichts mehr zuzusetzen hatte. Da zuvor aber die MTVer Marek Janssen und Fabian Pfaffe in der Mitte trotz ordentlicher Vorstellungen – gerade Janssen hatte seinen Gegner Jan Eike Wegner „auf der Kelle“ – nach Nachsehen hatten und unten Björn Lessenich und Ergänzungsspieler Fynn Lohre ebenfalls verloren, lagen die Schwarzenbeker trotz der Punkte von Barabanov und Luperdi bereits komfortabel in Front. Doch Fabian Pfaffe zeigte anschließend, dass er verdientermaßen von unteren ins mittlere Paarkreuz der vierthöchsten Liga aufgerückt ist. Gegen Jan Eike Wegner benötigte der Ur-Jeveraner eineinhalb Sätze, um ins Spiel zu finden, war dann aber auf Augenhöhe. Mittlerweile auch nervlich gefestigt, ließ sich der Abiturient nicht aus dem Konzept bringen, als er im vorentscheidenden dritten Satz eine 6:0-Führung zunächst verspielte, den Satz aber dennoch gewann. Letztlich punktete Pfaffe überzeugend zum 5:8, und Schwarzenbek wirkte nervös. Lessenich führte Abwehrer Weber im ersten Satz vor, Fynn Lohre erspielte sich Satzbälle gegen Timmermann – beide TSVer wussten sich jedoch zu steigern und sicherten schließlich den verdienten Erfolg des Topteams aus Schleswig-Holstein. Die MTV-Erste bot aber Charakter und großen Kampfgeist – gegen Schwarzenbek muss Jever nicht gewinnen - die Leistung aber stimmt in jedem Fall optimistisch. Schon am kommenden Wochenende warten bereits die beiden nächsten Spitzenmannschaften. Mit Laskowski an Bord sollen auch Bolzum und Borsum geärgert werden.