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Erste muss absteigen

Von: M. Stickel

Pleiten in Sasel und Westercelle besiegeln Abstieg nach verkorkster Saison

In Oldenburg gestrandet: Das halbe Team bewältigte die letzte Etappe nach Friesland per Bahn

Tischtennis-Regionalligist MTV Jever spielt in der kommenden Saison nicht mehr viertklassig – nach den Auswärtspleiten bei den Aufsteigern in Hamburg-Sasel (3:9) und Westercelle (1:9) ist der Abstieg besiegelt, der rettende Relegationsrang ist bei zwei ausstehenden Spielen auch rechnerisch nicht mehr zu erreichen. Dabei zeigte das MTV-Sextett trotz desolater personeller Situation gute Moral und kämpfte insbesondere in Sasel anständig um jeden Ball. Gegen die Hamburger, die nach ihrem Aufstieg eine ausgezeichnete Serie spielen und aktuell auf Rang vier liegen, gelang zunächst kein Doppelerfolg. Marek Janssen/Fabian Pfaffe unterlagen ebenso glatt wie Juan Carlos Luperdi/Thorsten Hinrichs, Florian Laskowski/Björn Lessenich indes hatten aber Siegchancen: Gegen Jan Niklas Meyer/Marten Stange schafften sie zweimal den Satzausgleich, hatten im Entscheidungsdurchgang aber nicht das nötige Glück, um zum Erfolg zu kommen. Im oberen Paarkreuz gab es dann für Luperdi und Janssen nichts zu holen, zu stark agierten hier der deutsche Jugendmeister Leon Abich und der langjährige Bundesligaspieler Oliver Alke, mittlerweile Übungsleiter beim TSV. Die Friesländer Mitte sollte für Ergebniskosmetik sorgen, Fabian Pfaffe und Florian Laskowski zeigten sich zuletzt in guter Verfassung. Prompt bestätigte Laskowski mit einem nie gefährdeten 3:0-Erfolg über Meyer seinen guten Trainingseindruck – und Pfaffe legte nach. Nach verlorenem ersten Satz spielte der Abiturient gegen Simon Moschall konzentrierter und zwingender und kam zu einem hochverdienten Viersatzsieg. Auch unten wurde abgeliefert: Zwar kam Noppenspezialist Thorsten Hinrichs, der als Edeljoker den Auswärtstrip mitmachte, zunächst gegen Patrick Masur nie zu seinem unangenehmen Störspiel und unterlag 0:3, Björn Lessenich aber punktete. Das personifizierte Schweizer Präzisionswerkzeug gab gegen Stange den ersten Satz ab, wurde im weiteren Verlauf aber immer sicherer und zog mit altbekannter Härte konsequent zum 3:1-Erfolg durch. Es blieb allerdings bei diesen drei Punkten, weil Fabian Pfaffe in einem Spiel auf Augenhöhe gegen Meyer wieder mal das schlechtere Ende für sich hatte – Laskowski hatte derweil sein zweites Match bereits kampflos gewonnen, Lessenich lag gegen Masur in Front, eine Resultatsverbesserung lag also im Bereich des Möglichen. Dafür bezog die Meyer-Truppe tags darauf beim Mitabsteiger VfL Westercelle eine echte „Klatsche“. Beim 1:9, mit dem die Friesländer zugleich die rote Laterne übernahmen, lief fast alles gegen den MTV. Ganze zehn Satzgewinne gelangen gegen keineswegs übermächtige Westerceller, sämtliche Fünfsatzspiele gingen – jeweils trotz 2:1 Satzführung – doch noch verloren. Jevers Ehrenpunkt indes kam klar und deutlich zustande, bezeichnenderweise war es Florian Laskowski, der sich nach langer Verletzung in guter Verfassung präsentierte und seine Form auch über Nacht konservieren konnte. Gegen VfL-Kapitän Lukas Brinkop, immerhin „halbe-halbe“ in der Regionalliga-Mitte agierte der 28-Jährige nahezu fehlerfrei und gewann alle drei Sätze klar. Unterm Strich setzte sich aber die an diesem Tage bessere Mannschaft durch: Juan Carlos Luperdi musste gegen Ex-Zweitliga-Mann Sascha Nimtz nach fünf umkämpften Sätzen den neunten Gegenpunkt zulassen, der nicht nur die vierzehnte Saisonniederlage, sondern konsequenterweise auch den daraus resultierenden Abstieg besiegelte. In den beiden letzten Pflichtspielen gegen Bargteheide und Lunestedt im April haben die MTVer in Bestbesetzung die Gelegenheit, den letzten Tabellenrang wieder zu verlassen und sich mit Anstand aus der Regionaliga zu verabschieden.