Erste lässt Punkte liegen

Von: M. Stickel

Hinrunde auf Platz vier beendet

Tischtennis-Oberligist MTV Jever hat die Chance auf einen Doppelsieg nicht nutzen können. Nach einem in der Höhe nicht erwarteten 9:2-Erdrutschsieg in Göttingen brachten die MTVer eine komfortabel anmutende Führung gegen den TSV Algesdorf nicht über die Ziellinie und konnten letztlich mit dem Remis gegen den Tabellennachbarn noch zufrieden sein. Im Match gegen Torpedo Göttingen gingen beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung. Die Torpedos mussten ihre Nr. 3 und Nr. 6 ersetzen, der MTV setzte den formstarken Mathis Kohne für den privat verhinderten Fabian Pfaffe ein - und Jevers Joker stach. Die umgekrempelten Doppel brachten eine 2:1-Führung, weil neben dem neuformierten Spitzendoppel Juchna/Dugiel auch Laskowski/Kohne siegten. Gegen das sehr schwer bespielbare Abwehrdoppel Holzendorf/Roland bestachen die beiden Jeveraner durch Geduld und Übersicht und besorgten damit nach umkämpften ersten Satz einen ganz sicheren Auftaktsieg. Auch das dritte Doppel mit Janek Hinrichs und Patrick Kohlrautz hatte gegen Kreißl/Hesse gut ins Spiel gefunden und eine 2:0-Führung erzielt, gab dann aber drei Sätze in Serie ab. Da Adrian Dugiel anschließend seinen ersten Sieg gegen den äußerst unbequemen Torpedo-Einser Jan Holzendorf recht deutlich verpasste, blieb es auch in den Einzeln eng - zunächst. Mit großem Siegeswillen zog Jever dann aber davon. Gintautas Juchna erlaubte Göttingens Kraftpaket Ahmet Kösterelioglu ganze 14 Punkte, ehe Jevers Mitte die Weichen auf Auswärtssieg stellte. Das mit Spannung erwartete Duell zweier Nachwuchsasse entschied der 17-jährige Janek Hinrichs letztlich klar für sich. Gegen den noch zwei Jahre jüngeren Bjarne Kreißl verlor Hinrichs den ersten Durchgang, steigerte sich aber deutlich und wiederholte nach vier Sätzen seinen Sieg von der Landesrangliste. Florian Laskowski stellte gegen Torben Teuteberg nach ganz ähnlichem Spielverlauf auf 5:2. Im hinteren Paarkreuz wussten Patrick Kohlrautz und Mathis Kohne zu gefallen. Kohlrautz setzte sich souverän gegen den jugendlichen Ersatzspieler Jakob Hesse durch, Mathis bestätigte gegen Abwehrspezialist Dr. Folker Roland seine überragende Form und dominierte seinen Gegner in drei Sätzen. Dabei beeindruckte das erst 14-jährige Nachwuchsass auch durch mentale Stärke und Spielintelligenz gegen den erfahrenen Göttinger. Juchna drückte anschließend dem Spitzeneinzel gegen Holzendorf den MTV-Stempel auf, ehe Dugiel ebenso sicher gegen Kösterelioglu zum verdienten 9:2-Auswärtssieg vollendete. Den Rückenwind des klaren Sieges nahm der MTV dann mit in die Partie gegen den Ligafünften aus Algesdorf. Zwar unterlagen Dugiel/Kohlrautz nach starker Leistung unglücklich in fünf Sätzen gegen die noch ungeschlagene Brüderkombination Lars und Jörn Petersen, immerhin das beste Doppel der Oberliga, Juchna/Pfaffe und Laskowski/Hinrichs sorgten aber für eine 2:1-Führung, die Jevers Topleute umgehend ausbauten. Gintautas Juchna machte mit Jörn petersen kurzen Prozess, Adrian Dugiel entnervte TSV-Spitzenmann Lars Petersen mit einem guten Mix aus „Abwehrsägen“ und bärenstarken Angriffsbällen. Auch der ins Team zurückgekehrte Fabian Pfaffe sowie Janek Hinrichs punkteten nervenstark trotz einiger knapper Sätze, sodass ein scheinbar vorentscheidendes 6:1 zu Buche schlug. Florian Laskowski gegen den Ex-Regionalligaspieler Schöttelndreier und Kohlrautz gegen Leon Hintze verpassten aber die Entscheidung und quittierten glatte Niederlagen – leider gelang es den Jeveranern im zweiten Durchgang generell nicht mehr so zuverlässig wie zuvor zu punkten – selbst Juchna und Dugiel mussten ihren Gegnern gratulieren, Laskowski und Hinrichs unterlagen ebenfalls recht deutlich. Immerhin war auf Pfaffe verlass, der Schöttelndreier nach Belieben dominierte und überhaupt nur im dritten Satz kämpfen musste. Kampfkraft hatte jedoch vor allem auch Gegner Algesdorf gezeigt und sich über die starke zweite Spielhälfte in Reichweite eines Sieges gebracht – selbst Juchna/Pfaffe mussten passen und verloren gegen die 9:0-Brüder Petersen das hochklassige Abschlussdoppe. Das letzte Einzel indes lief da noch: Mit überragender Nervenstärke spielte Noppenspezialist Patrick Kohlrautz gegen Fabian Möller „sein“ Spiel und kam zu einem verdienten 3:1-Sieg der fast wie ein Sieg bejubelt wurde. Angesichts einer 6:1-Führung war zwar auch ein Doppelsieg im Bereich des Möglichen, der MTV wird aber in jedem Fall auf einem ordentlichen Platz im oberen Mittelfeld überwintern und hat für die Rückrunde noch alle trümpfe in der Hand.

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