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MTV-Jungs ganz knapp am Titel vorbeigeschrammt, aber Bronze tröstet den Schmerz...!

Von: Thorsten Hinrichs

Nach der fünften Niedersachsenliga-Meisterschaft für die Tischtennis-Jungen des MTV Jever hieß es nach 2013, 2014, 2017 und 2018 am letzten Wochenende auch zum fünften Male Teilnahme an den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jungen, also der Wettstreit der besten acht Teams Deutschlands um die Krone im bundesdeutschen Tischtennis-Nachwuchs! Das Turnier fand in Weiterstadt (Darmstadt) statt und das „Friesen-Power-Team“ des MTV Jever nahm mit dem schon gewohnten Kader Janek Hinrichs, Mathis Kohne, Bennet Robben, Justus Lechtenbörger, Hendrik Hicken und Erik Mast den Wettkampf auf. Um es vorweg zu nehmen: Mit dem 3. Platz und der hoch verdienten Bronzemedaille wurde das vor dem Turnier ausgegebene Ziel (Halbfinale) souverän geschafft und doch dauerte es lange, über die große vergebene Chance hinwegzukommen, denn das 5:5-Unentschieden gegen den späteren Deutschen Meister Hertha BSC Berlin führte dazu, dass bei 19:19 Sätzen die Bälle ausgezählt werden mussten und diese mit 336:331 den Ausschlag für die Berliner gaben, die damit in das Finale einzogen.

Doch der Reihe nach: Die Auftaktpartie in den am Samstag ausgetragenen Gruppenspielen führte den MTV Jever wie im letzten Jahr auf den TuS Weitefeld-Langenbach. Seinerzeit wurde die Partie mit 6:2 gewonnen, doch diesmal hatten sich die sympathischen Gegner mehr ausgerechnet. Die einzelnen Spiele waren zwar allesamt recht umkämpft, doch am Ende hatte wohl niemand damit gerechnet, dass es die Höchststrafe mit 0:6 für den Gegner gab. Die Doppel Hinrichs/Kohne und Robben/Lechtenbörger harmonierten wie eigentlich erwartet prächtig und legten den Grundstein, ehe nacheinander Hinrichs, Kohne, Lechtenbörger und Mast ihre Spiele für sich entscheiden können, so dass der Auftakt mehr als geglückt war. Doch die nächsten Partien waren auf dem Papier erheblich schwieriger, trat doch der FT Freiburg –in der ersten Partie knapp gegen Biederitz unterlegen- unter anderem mit Jugend-Nationalspieler Sven Hennig an. Dieser besagte Hennig war bei jeweils Viersatzniederlagen für Hinrichs und Kohne nicht zu schlagen, doch zuvor hatten die Stammdoppel bereits für ein Break und eine 2:0-Führung gesorgt. Auch alle anderen Spiele gingen jeweils an die Marienstädter Hinrichs, Kohne, Lechtenbörger und Robben, so dass am Ende ein fast schon sensationell hoher 6:2-Sieg erspielt wurde, gleich bedeutend mit dem sicheren Einzug in das Halbfinale. Aber die Jungs waren noch lange nicht satt, denn gegen den DJK Biederitz sollte unbedingt der Gruppensieg eingefahren werden. Dass diese Partie dann zu einer wahren Demonstration der Stärke und guten Form des MTV-Quartetts wurde, hatten wohl nur kühnste Optimisten erwartet, denn neben den beiden genannten Doppeln wurden sämtliche vier gespielten Einzel durch Kohne, Hinrichs, Robben und Hicken gewonnen und ein Erdrutsch-Sieg von 6:0 errungen. Das Nahziel war erreicht, doch die Jungs wollten sichtbar mehr –die gute Vorbereitung und das intensive Training auch nach der Saison mit dem gemeinsamen Lehrgang am vorherigen Wochenende hatte sich ausgezahlt, gegen Hertha BSC sollte die Vorjahres-Niederlage von 4:6 –damals noch mit Jever´s Spitzenspieler der 1. Herren Nico Burgos- vergessen gemacht werden.

Dass sich die Top-Partie der Veranstaltung zu einem wahren Krimi mit derart dramatischem Ausgang entwickeln würde, hatte wohl niemand erwartet. In den Doppeln zwischen dem MTV und Hertha BSC Berlin gab es noch eine unspektakuläre Punkteteilung. Während Hinrichs/Kohne ihre weiße Weste mit einem 3:0 gegen Nam Hoang Thai/Ho Quan behielten, gaben Robben/Lechtenbörger die erste Doppel-Partie für den MTV am Wochenende gab, nämlich mit 0:3 gegen Voßkühler/Schulwitz. Mathis Kohne zeigte erneut seine gute Form, denn Hertha´s Hoang hatte beim 0:3 keine wirkliche Chance. Parallel zeigte Janek Hinrichs in seinem letzten Jugend-Turnier eine tolle Leistung, denn er spielte gegen den erwartet starken Voßkühler beim 3:1 spektakuläres Tischtennis und stellte auch gesamt auf 3:1! Wer erwartet hatte, dass der MTV jetzt davon ziehen würde, hatte sich allerdings leider getäuscht, denn die Berliner schlugen überraschend deutlich zurück: Justus Lechtenbörger und Bennet Robben hatten in ihren Partien gegen Ding Yuxiang und den unorthodox spielenden Schulwitz überhaupt keine Chance und unterlagen zu deutlich mit jeweils 0:3 zum 3:3-Ausgleich. In der oberen Hälfte gab es eine Punkteteilung, denn Hinrichs hatte wenig Probleme mit einem gewiss nicht schlechten Hoang beim 3:1, aber Kohne verlor nach 2:0-Führung etwas den Faden, verlor 5:11, 6:11, kämpfte sich in Satz 5 beim 9:9 zurück, um den Satz und das Spiel mit 9:11 zu verlieren. Beim 4:4 war es längst dramatisch geworden, denn zu den fast schon tropischen Temperaturen in der Halle kam die spürbare Spannung hinzu. Sowohl die Spiele von Robben als auch von Lechtenbörger wogten hin und her, man konnte absolut keinen Sieger ausmachen. Zunächst machte Robben in seiner Partie alles klar, denn am Ende fand er über den Kampf zum Spiel und gewann im Entscheidungssatz gegen Ding denkbar knapp 12:10. Parallel hatte die Atmosphäre die Hauptakteure Lechtenbörger für den MTV und Schulwitz für Berlin längst erfasst. Aus Sicht von Justus lauteten die Satzergebnisse 4:11, 11:6, 8:11 und 11:7, als er in einer guten Phase im Entscheidungssatz auf 9:5 davonzog. Doch tragischerweise gelang es ihm nicht, die letzten entscheidenden Punkte zu machen, er unterlag 10:12 und es kam beim 5:5 zu der erwähnten Auszählung der Bälle, die den Finaleinzug für die Berliner bedeutete (+ 5!).

Noch Minuten nach dem Ausgang dieses Dramas war den Marienstädtern die Ungläubigkeit deutlich anzumerken, der Finaleinzug und der mögliche Titel waren zum Greifen nahe... Fast schon unglaublich auch die Reaktion des Teams, denn 10 Minuten nach der Partie gegen die Berliner, die über 3 Stunden gedauert hatte, galt es, die Partie um die Bronzemedaille aufzunehmen, in der wieder der Vortagsgegner Biederitz wartete. Die Biederitzer waren verständlicherweise bis in die Haarspitzen motiviert und wollten die 0:6-Schlappe unbedingt regulieren, doch irgendwann hielten die MTV-Jungs dagegen, gewannen am Ende eine schwierige Partie gegen das Team aus Sachsen-Anhalt mit 6:2 und durften die vollkommen verdiente Bronzemedaille entgegennehmen!

Dass die Berliner das Finale mit 6:4 gegen den Titelverteidiger aus Gievenbeck für sich entschieden, ist ein schwacher Trost, auch die Tatsache, dass man tatsächlich als einzige Mannschaft das Turnier ungeschlagen überstanden hatte, denn die Berliner unterlagen in der Vorrundengruppe gegen Gievenbeck, zeigt die große Chance des „Friesen-Power-Teams“ des MTV Jever! Dennoch eine tolle Saison mit einem krönenden Abschluss und dem 3. Platz unter allen deutschen Jungen-Teams!